Schami, Rafik
Medium der interaktiven Leseförderung Antolin Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm
KuJ-Belletristik

Eigentlich hat die kleine namenlose Ich-Erzählerin einen tollen Papa: Er war schon immer groß, stark, klug, geduldig, lustig und tapfer. Und das Beste, er kann sogar zaubern. Nur vor Fremden hat er Angst, vor allem vor Schwarzen. Er spricht nicht darüber. Aber immer, wenn er einem Schwarzen auf der Straße begegnet, wird seine Hand hart und er drückt ganz fest zu. Denn er findet schwarze Menschen unheimlich, weil sie so viele sind und schmutzig, laut, grob aussehend und einfach zu dunkel. Doch dann ist seine Tochter ausgerechnet bei Banja aus Tansania zum Geburtstag eingeladen und sie hat eine großartige Idee. Sie bittet ihren Vater dort als Überraschung zu zaubern. Banja erzählt ihrer Mama von diesem tollen Mann und übertreibt ein bisschen. Das ist aber noch gar nichts verglichen mit dem, was Banjas Mama am Abend ihrem Mann erzählt. Die beiden beraten, wie sie diesen Mann gebührend feiern sollten. Und so ist es auch kein Wunder, dass bei einem solch stürmischen, tanzenden, musizierenden und lachenden Empfang keine Zeit mehr bleibt, um Angst zu haben, und nach einem Trunk der Freundschaft weiß jeder, dass dieser Papa nie mehr Angst vor Fremden haben wird. Einfach und bereits von Kindern nachvollziehbar geht dieses Buch an das komplexe Thema Fremdenfeindlichkeit heran und macht klar, dass es keine Notwendigkeit gibt, sich vor anders aussehenden Menschen zu fürchten. Obwohl sich Rafik Schami bei seinem Bekehrungsversuch ebenfalls eines Vorurteils bedient (!) - schließlich neigen seine Schwarzen zu wilden Übertreibungen und zu lautstarker Fröhlichkeit und Lebendigkeit - eignet sich dieses Buch gut zur Aufarbeitung von ersten Vorurteilen. Denn es sind gerade die Übertreibungen, die der längeren Geschichte den letzten Pfiff geben. Übrigens leisten die Zeichnungen von Ole Könnecke, der wie immer auf einen frechen und prägnanten Comicstil setzt. Ein Bilderbuch, das in keinem Kindergarten fehlen sollte, schließlich ist der Abbau von Fremdenangst und Vorurteilen und ein Hinführen zu Offenheit und Toleranz in unserem globalen Dorf von dringlicher Notwendigkeit. Für Kinder ab 5 Jahren. *UK* Elfie Kainz-Kazda||||


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Personen: Schami, Rafik Könnecke, Ole

Schlagwörter: Angstbewältigung Allein erziehender Vater Fremdsein Hautfarbe Afrikanisches Kind Antolin Klasse-3

JD.TB
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Schami, Rafik:
Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm / Rafik Schami [text]. Ole Könnecke [ill.]. - München : Hanser, 2003. - [15] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 28 cm
ISBN 3-446-20331-1 fest geb. : ca. Eur 13,30

Zugangsnummer: 0013283001 - Barcode: 6104135099
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