Die Geschichte vom Rotkäppchen erfreut sich seit den Brüdern Grimm ungebrochener Beliebtheit - doch Woollvins Version wartet mit einigen Überraschungen und einem innovativen Illustrationsstil auf. (ab 5) (JD) »Kleines Rot« wie die Illustratorin Bethan Woollvin ihre Rotkäppchen-Version nennt, wird uns alles andere als klein präsentiert - ihre Gestalt erstreckt sich über ganze Doppelseiten, auf denen beispielsweise nur Rotkäppchens Seitenblick abgebildet ist. Das Rot des Rotkäppchens kommt in diesem Werk besonders schön zur Geltung, da hier Woollvin auf Grüntöne verzichtet: Vielmehr lässt sie das Kleine Rot (und auch nur die Farbe Rot) durch einen schwarz-weißen, eindimensionalen Wald hüpfen. Die Illustratorin arbeitet mit geraden Strichen, aber mit gröberen Pinseln gemalt, wodurch das Ganze nicht zu statisch und monochrom wirkt. Der Gegenspieler ist auch hier ein Wolf, mit dem das kleine Rot in Beziehung gesetzt wird: Ein Wolf, der »einige kleine Mädchen vermutlich in Angst und Schrecken versetzt hätte. Aber dieses kleine Mädchen nicht.« Mit dem innovativen Illustrationsstil und leichten inhaltlichen Abänderungen, die den Originaltext dennoch nicht verfremden, ist es Woollvin gelungen, das Märchen vom Rotkäppchen feministisch und humorvoll zu adaptieren. Geeignet für Leser*innen jedes Alters.
Personen: Naumann, Katharina Woollvin, Bethan
JD Wool
Woollvin, Bethan:
Kleines Rot / Bethan Woollvin.: Übers. von Katharina Naumann. - Hamburg : von Hacht, 2023. - 40 S. : Ill.
ISBN 978-3-96826-027-3 fest geb.: Eur 16,50
Bilderbücher - Kinder und Jugend