Ein Waldviertel-Krimi - Ermittlungen zwischen Wein und Mord. (DR) Das Waldviertel, vor allem das Kamptal, wird hier in literarisch anspruchsvoll gezeichneten Bildern lebendig. Die Autorin behandelt unter anderem die Bedeutung biologischer Produkte für die regionale Wirtschaft. Land, Leute und Vegetation erwachen so vor dem inneren Auge der LeserInnen zum Leben. Die bodenständig-moderne PR-Expertin Walli Winzer tätigt auf entspannte Art ihre Ermittlungen. Zwei Tote stören das idyllische Leben. Die Ermittlungen führen nach Russland, in dem (und hier wird es kurios) immer noch Undercover-Kommunisten regieren. Um etwas Action in die Handlung zu integrieren, führt Publig eine frauenfeindliche Jugendbande ein, die ominöse keltische Rituale in den Weinbergen zelebriert. Die Art und Weise, wie die gewalttätige Bande dargestellt wird, driftet etwas ins Klischeehafte ab. Es ist zwar verständlich, dass ein Buch, das das Thema Wein in den Mittelpunkt stellt, Beschreibungen von Essensgelagen integriert. Das stete, seitenlange Wiederholen des Verzehrens von Würsten und Mohnspezialitäten ermüdet aber doch auf Dauer. Selbstverständlich gibt es ein Happy End, die Mörderin entschwindet in russische Weiten. Was soll's, "tot bleibt tot". Trotz gewisser Schwachstellen ist dieser Krimi, der bezaubernde Bilder des Waldviertels auf Papier zaubert, zu empfehlen - ganz besonders KatzenliebhaberInnen: selten wurden die miauenden Vierbeiner so liebevoll beschrieben.
Personen: Publig, Maria
DR Publ
Publig, Maria:
Waldviertelfluch : Kriminalroman / Maria Publig. - Meßkirch : Gmeiner, 2020. - 315 S.
ISBN 978-3-8392-2601-8 kart. : ca. EUR 14,00
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