Menschliche Probleme vor geschichtlichem Hintergrund über drei Generationen dargestellt. (DR) Arthur Mantler ist Historiker und beschäftigt sich mit Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien im Auftrag einer Firma, die im Zweiten Weltkrieg groß geworden ist. Ustascha-Anhänger und -Gegner haben nichts vergessen, Tito-Partisanen und vom Kommunismus Verfolgte geben ihre Vorurteile an die Kinder weiter. Mantlers Freundin Valentina arbeitet in einer Werbeagentur. Photoshop kann zwar jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern, glücklich wird man aber davon nicht. Die beiden haben Beziehungsprobleme, er bekommt Faxnachrichten von ihrem Vater, der im Alter - vorsichtig gesagt - originelles Verhalten zeigt. Der Vater ist wiederum der Sohn von Rosmarinka und Raimund, einem Donauschwaben, der mit seiner Familie vor der heranrückenden Roten Armee aus Kroatien flüchten musste. Alle diese drei Generationen werden, ineinander verflochten, dargestellt. Die Großeltern werden klassisch mit einem auktorialen Erzähler vermittelt. Der Vater ist als Briefroman eingefügt und der Schwiegersohn in spe ist in der Ich-Perspektive gestaltet. Geht es bei Letzterem um Beziehungsprobleme und beim Vater um Formen der Altersdemenz, so geht es bei der ältesten Generation ums nackte Überleben. Will uns der Autor zeigen, dass der Mensch immer Probleme hat? Er macht es auf jeden Fall in gutem Deutsch.
Personen: Müller, Christian Lorenz
DR Müll
Müller, Christian Lorenz:
Ziegelbrennen : Roman / Christian Lorenz Müller. - Salzburg : O. Müller, 2018. - 502 S.
ISBN 978-3-7013-1262-7 fest geb. : ca. EUR 25,00
Romane, Erzählungen und Novellen - Belletristik