Ein Roman, der in verschiedenen Textsorten nach Identität, Familie(ngenealogie) und Zugehörigkeit sucht.
"Blutbuch" wird in 5 Kapiteln erzählt. Die ersten beiden Kapitel drehen sich um das Aufwachsen des Kinders bei der Meer und der Großmeer (berndeutsch für Mutter und Großmutter). Die Kindheit ist geprägt vom Kampf gegen die Eishexe, in die sich die Meer manchmal verwandelt und von der Frage, wann das Kind sich entscheiden muss, ob es ein Mann oder eine Frau werden will. Zuflucht und Geborgenheit findet das Kind bei der Blutbuche im Garten, um die sich das dritte Kapitel dreht. Das mittlerweile erwachsen gewordene Kind, nun Kim genannt, forscht nach der Herkunft und Verbreitung der Blutbuchen in Europa. Als die Großmutter im 4. Kapitel mit Demenz in ein Altersheim kommt, vermischt sich diese Recherche mit den Forschungen zur familiären Stammbaum. Ein beeindruckender Text, der mit Textsorten, Gattungen und Sprache spielt und sehr innovativ verschiedene Erzählformen miteinander verwebt, um der eigenen Familengeschichte und deren Verflechtungen mit der persönlichen Identität und der europäischen Kulturgeschichte aufzuspüren.
Ein beeindruckender Roman, der den deutschen Buchpreis 2022 gewonnen hat.
[Quelle: Eliport, Rezensent: Miriam Weinrich]
Personen: De l'Horizon, Kim
De
De l'Horizon, Kim:
Blutbuch : Roman / Kim de l'Horizon. - Fünfte Auflage. - Köln : DuMont, 2022. - 334 Seiten
ISBN 978-3-8321-8208-3 Festeinband : EUR 24.00
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