Der Mord am Gutsherrn bringt Licht in einen 50 Jahre zurückliegenden Todesfall.
Wiltshire 1922: Vier Monate, nachdem Alistair die in einen Skandal verwickelte Irene geheiratet hat, wird er brutal erschlagen im Firmenbüro seiner Papiermühle aufgefunden. Als Täter wird sofort Donald verhaftet, ein junger Mann mit massiven Persönlichkeitsstörungen infolge des Einsatzes im Ersten Weltkrieg. Seine 16-jährige Schwester Pudding kämpft um seine Rettung. Dazu tut sie sich nach Umwegen mit der Witwe zusammen, die sich noch kaum in das ländliche Gutsmilieu samt beherrschender Tante ihres Mannes eingelebt hat. Sie versuchen die Indizien anders zu bewerten als die Polizei und entdecken eine Verknüpfung mit einem ungeklärten Mord an einem stummen jungen Mädchen, exakt 50 Jahre zuvor. Ein später Racheakt? Welche Rolle spielt die ihren Bruder und Neffen vergötternde Nancy? - Die Autorin schildert Episoden des Jahres 1922 nicht abgetrennt von solchen aus dem Jahr 1872. Für den Leser sind die zwei Zeitebenen nicht auf den ersten Blick erkennbar, so kann er auch nicht wahrnehmen, dass er die Hintergründe des Mords am Gusherrn weitgehend kennt. Entwirrt man die Fäden, ergibt sich eine in sich logische Geschichte der früheren Tat, auch die persönlichen Spannungen zwischen Irene und Nancy sind stringent. Nicht uninteressant sind die beschriebenen gesellschaftlichen Umstände, insbesondere weil man keine Veränderungen im Verlauf eines halben Jahrhunderts feststellen kann: die Zwei-Klassengesellschaft Großbritanniens lebt unverändert fort. (Übers.: Babette Schröder)
(Quelle: buchprofile, Pauline Lindner)
Personen: Webb, Katherine
Web
Webb, Katherine:
¬Die¬ Frauen am Fluss : Roman / Katherine Webb; aus dem Englischen von Babette Schröder. - München : Diana Verlag, 2018. - 495 Seiten
ISBN 978-3-453-29207-9 Festeinband : EUR 6,06
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