Immer schon war Journalistin Katharina Finke (geb. 1985) eine berufliche und persönliche Nomadin, eine, die brennend gern Neues entdeckt und macht. Die Entscheidung, ihren Wohnsitz aufzugeben, war gewagt und dennoch befreiend. (BO) Nach vielen Reisen und der Erkenntnis, dass man zum Leben nicht viel mehr als einen gut gefüllten Koffer braucht, entscheidet sich die Autorin nach der Trennung von ihrem Freund und der damit einhergehenden Wohnungsauflösung, sich keine Wohnung mehr zu leisten. Frei und ungebunden kann sie jede faszinierende Arbeit annehmen, sie lebt jahrelang in New York, Buenos Aires, Lissabon und vielen anderen Städten. Beflügelt von der Neugierde, Neues zu erleben, tief einzutauchen in die neue Umgebung, lebt sie zur Untermiete, bei FreundInnen, als Haussitter, in einer WG und sogar in einer Abstellkammer. Nach dem Tod eines Freundes aber merkt sie, dass sie zumindest ein Zimmer mit Tür braucht, um sich Abgeschiedenheit und Privatheit zu gönnen. Ihre privaten Anker sind, und das gibt sie gerne zu, ein Freund in Berlin und ihre Eltern. Immer wieder erlebt sie auch Zweifel und Rückschläge, denn es ist auch für sie selbst manchmal unklar, ob sie selbstlos oder selbstsüchtig ist. Sie ist eine bescheidene Konsumentin - vieles verwendet sie lange, sie tauscht Dinge - so lebt sie in einer Kargheit, die wir Mitteleuropäer nicht kennen. Dabei nimmt sie jedoch viele Langstreckenflüge zu aufregenden Plätzen der Welt - Island, Indien, Australien und andere mehr. Das Buch und die Autorin faszinieren, unterhalten und stellen vieles in Frage. Wir LeserInnen werden durch die Lektüre angeregt, Stellung zu beziehen.
[Quelle: biblio.at]
Personen: Finke, Katharina
Bb Fin
Finke, Katharina:
Loslassen : wie ich die Welt entdeckte und verzichten lernte / Katharina Finke. - München : Piper Verlag GmbH, 2017. - 221 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-89029-481-0 Broschur : EUR 15,00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch