Im viktorianischen England erfreuen sich Zirkusshows grosser Beliebtheit, die das Zurschaustellen menschlicher "Monstrosität" in den Mittelpunkt rücken. Die junge Nell, wegen der ungewöhnlichen Flecken auf ihrer Haut das "Leopardenmädchen" genannt und stets als Aussenseiterin behandelt, wird von ihrem Vater an einen solchen Zirkus verkauft. Nach anfänglichem Widerstand fügt sie sich in ihr Schicksal und erkennt sogar Vorteile und die Möglichkeit, sich selbstbewusst und erfolgreich zu präsentieren. Der Zirkus wird betrieben von den Brüdern Jasper und Toby, die ein Schicksal und ein Geheimnis teilen, das sie im Krimkrieg (1853-56) erlebt haben. Der ehrgeizige und skrupellose Jasper sehnt sich nach Ruhm und Reichtum, der eher zurückhaltende Fotograf Toby verliebt sich in Nell. Der Roman der schottischen Autorin (vgl. "The doll factory", ID 14/20) schafft ein lebendiges Bild der Zirkuswelt jener Zeit, die auf Menschenhandel und -missbrauch beruht, was aus der zeitlichen Distanz umso befremdlicher wirkt. Fesselnder und empfehlenswerter historischer Roman.
(Quelle: GBV]
Personen: Macneal, Elizabeth Bonné, Eva
Mac
Macneal, Elizabeth [Verfasser]:
Zirkus der Wunder : Roman / Elizabeth Macneal ; Übersetzung aus dem britischen Englisch von Eva Bonné. - Köln : Eichborn, 2022. - 430 Seiten
ISBN 978-3-8479-0117-4 Festeinband : EUR 10,49
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