In einer russischen Kommunalka erleben vier Frauen aus vier Generationen den leisen Wind kommender Veränderungen.
Wer sich in Russland keine eigene Wohnung leisten kann, und das waren wohl in den achtziger Jahren viele, der findet seine Bleibe in einer so genannten Kommunalka - die man sich ähnlich einer Wohngemeinschaft vorstellen muss. Vier Frauen aus vier Generationen stellt die Autorin dem Leser vor. Deren Wünsche und Sehnsüchte ähneln denen aller Frauen, die Lösungen sind den besonderen Lebensumständen angepasst. Die vor allem fern der Hauptstadt zunächst kaum wahrgenommenen Veränderungen bahnen sich schon an, als Michael Gorbatschow im März 1985 Vorsitzender der kommunistischen Partei wird. Die Bewohner der Kommunalka verlassen ihr Haus, nur die zweitjüngste der Frauen bleibt glücklich allein zurück. Voller Metaphorik lässt das Buch einen besonderen Einblick in den russischen Alltag und die russische Seele werfen. Irritierend ist das Fehlen der Anführungszeichen bei wörtlicher Rede. Daher liest sich dieses als Romanessenz bezeichnete Buch nicht so flüssig und verlangt besondere Aufmerksamkeit. Für ein anspruchsvolles Publikum.
[Quelle: Sankt Michaelsbund Buchprofile-Rezension von Lotte Schüler]

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Personen: Poladjan, Katerina

Schlagwörter: Russland