Frühchristliche Zugänge zu Phänomenen von Krankheit und Gesundung unterscheiden sich deutlich von Texten der griechischen und hellenistisch-römischen Medizin. Dennoch können diese Quellen die jüdisch-christliche Tradition in ihren anthropologischen und soteriologischen Potenzialen zum Sprechen bringen. Im traditionsgeschichtlichen Vergleich werden Konzepte von Krankheit und Heilung besser greifbar. Frühchristliche Erzähltexte konzeptualisieren Leiden grundsätzlich salutogenetisch, also optimistisch von der Stärkung, Rettung und Heilung her, anstatt von den Ursachen der Krankheit. Fallstudien erzählter Krankheitsbilder und traditionsgeschichtliche Untersuchungsschritte, die über die antik-medizinischen Texte hinaus weitere hellenistisch-römische Literatur einbinden, ergeben unverwechselbare Profile der Konzeptualisierung von Krankheit und Heilung in frühchristlichen Texten. Der Band verknüpft neutestamentliche Wissenschaft und Patristik im Blick auf das breit etablierte Christologumenon des Arztes wie auch auf anthropologische Aussagen, die jede einfach konturierte holistische Sicht auf den menschlichen Körper weit transzendieren.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Beiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament
Personen: Bendemann, Reinhard von
Ex/Bib/NT 98
Bendemann, Reinhard von:
Christus der Arzt : Frühchristliche Soteriologie und Anthropologie im Licht antik-medizinischer Konzepte. - 1. Auflage. - Stuttgart : Verlag Kohlhammer, 2022. - 440 Seiten. - (Beiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament; Band 234)
ISBN 978-3-17-041054-1 kartoniert : 109,00 EUR
Exegese/ Bibel/ Neues Testament - Buch