Die Sittlichkeitsprozesse gegen angeblich über 1000 katholische Ordensangehörige und Priester, die 1936/37 in Deutschland ebenso wie in der Weltöffentlichkeit stärkstes Aufsehen erregt haben, werden hier zum ersten Mal auf umfassender Aktengrundlage untersucht und dargestellt. Der Verfasser klärt zunächst den Verlauf, die Ergebnisse und die Frage nach der Legalität dieser - weithin als Schauprozesse verrufenen - Verfahren. Sodann werden die Methoden und Ziele ihrer propagandistischen Auswertung analysiert. Dabei entsteht das detaillierte Bild eines Propagandafeldzuges von ungewöhnlicher organisatorischer Perfektion und schonungsloser Radikalität. Quellennah wird diese Propaganda als Kampf gegen eines der wichtigstens Hindernisse des nationalsozialistischen Totalitarismus gedeutet: den Unabhängigkeitsanspruch der katholischen Kirche und die innerkirchliche Loyalität.

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Personen: Hockerts, Hans Günter

Schlagwörter: Kirchengeschichte Homosexualität Diskriminierung Zeitgeschichte Kirche und Nationalsozialismus Propaganda Kirche im Dritten Reich Kirchenkampf Sittlichkeitsprozess Sittlichkeitsprozesse Waldbreitbacher Brüder Laienbruder Laienbrüder

Interessenkreis: Theologe/in Historiker