Dom Helder Camara hat dieses Jahrhundert auf einem schmalen Grat durchmessen. Geschichte ist in jedem Augenblick seines Lebens gegenwärtig. Man erkennt sie in dem Bericht über seine abenteuerlichen Kreuzzüge an der Seite der brasilianischen Faschisten, in den Bilanzen, die er aus den "Revolutionen" der Leutnants oder Generäle zieht, den Aufständen der Guerillos, in dem von ihm entworfenen Porträts der Großen, mit denen er in Kontakt kam, in der Aufmerksamkeit, mit der er die Befreiungsbewegungen der Völker verfolgt.
Es ist die Geschichte vom brasilianischen Pulverfass, von der Herausforderung der Internationale der Unterdrückten an die satten Staaten. Die Ewigkeit ist unauffälliger. Mit ihr trifft Dom Helder in der "Nachtwache" zusammen, die er seit seiner Seminarzeit jede Nacht dem Gebet widmet. Von dorther erleuchtet sie Blick, Wort und Urteil.
Dom Helder gehört zu jenen, die seit einem Vierteljahrhundert viel zur Befreiung des Katholizismus geleistet haben. Ohne jemals die begangegen Irrtümer und notwendigen Sinnesänderungen zu verschleiern, erzählt er von den Freitagen des II. Vatikanischen Konzils, beschreibt die große, die Kirchenmänner lähmende Angst, wenn es darum geht, den Worten Taten folgen zu lassen, das Wiederaufleben lebendiger Gemeinschaften auf der Basis "aktiver Gewaltlosigkeit" zu unterstützen.
Personen: Broucker, Jose`de
Kirge/Miss 17
Broucker, Jose`de:
Dom Helder Camara : Die Bekehrungen eines Bischofs. - 1. Auflage. - Wuppertal : Hammer, 1978. - 264 Seiten
ISBN 978-3-87294-135-0 kartoniert : 5,00 EUR
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