Wenn die Frage nach dem Leid bzw. nach Gott und dem Leid gestellt wird, beschränkt man sich im allgemeinen auf das von Menschen verursachte Leiden, für das der Mensch in seiner Freiheit verantwortlich gemacht werden kann. Die Frage nach dem in der Struktur der Schöpfung selbst begründetem Leiden in der Natur wird, wenn überhaupt aufgeworfen, selten weiter bedacht. Genau hier aber liegt für die Theologie, für den Gottes-und Schöpfungsglauben das viel schwierigere Problem. Ihm kann man nicht länger ausweichen. Denn die Wahrnehmung für die Übel und Leiden in der Natur selbst (qualvolles Töten bei Tieren, Mißbildungen usw.) für Prozesse der Zerstörung und Selbstzerstörung (Destruktion und Autodestruktion) in der Natur und in den der menschlichen Freiheit vorausliegenden Schichten des Menschseins (Aggresisivität, Destruktivität, Sadismus usw.) ist heute durch das von Wissenschaften bereitgestellte Wissen enorm verschärft.
Wissenschaftler geben funktionale Erklärungen für solche Zerstörungsprozesse und die mit ihnen verbundenen Leiden. Aber diese Erklärungen befriedigen nicht. Der Mensch fragt, auch im Wissenschaftler, selbst weiter: Welchen Sinn hat das Leiden in der Schöpfung?
In der Darstellung von konkreten Fällen und in grundsätzlicher Reflexion kreist dieser Band um diese Fragestellung.
Personen: Kessler, Hans
RE 6.40-63
Kessler, Hans:
Leben durch Zerstörung : Über das Leiden in der Schöpfung. - 1. Auflage. - Würzburg : echter Verlag, 2000. - 254 Seiten : Grafiken
ISBN 978-3-429-02200-6 kartoniert : 24,95 EUR
Religion, Kirche, Theologie - Verhältnis von Kirche, Theologie und Glauben zu den Wissenschaften - Buch