Ziviler Ungehorsam hat Konjunktur. Samira Akbarian befragt diese kontroverse Protestform auf ihre Vereinbarkeit mit dem Rechtsstaat und der Demokratie. Wie können die emanzipatorischen Potenziale des Ungehorsams genutzt werden, ohne der Gefahr anheimzufallen, den Rechtsstaat dauerhaft zu unterlaufen? Die Autorin schlägt vor, zivilen Ungehorsam als Verfassungsinterpretation zu verstehen. Der von einer Richtigkeitsüberzeugung motivierte Rechtsbruch schafft neue Interpretationen der Verfassung und Visionen normativer Ordnungen. Unter Rückgriff auf theoretische Konzeptionen zivilen Ungehorsams und der Verfassungsinterpretation untersucht Samira Akbarian den Ungehorsam in seiner ethischen, rechtsstaatlichen sowie politischen Dimension und wendet dieses mehrdimensionale Verständnis auf aktuelle Beispiele an. Dabei adressiert sie auch das Problem, mit dem Rechtsstaat kompatible von inkompatiblen Interpretationen abzugrenzen.
Inhaltsübersicht:
Kapitel 1: Gehorsam als Normalfall?
Kapitel 2: Ethische Dimension. Ziviler Ungehorsam als Präfiguration
Kapitel 3: Rechtsstaatliche Dimension. Ziviler Ungehorsam als Integration
Kapitel 4: Politische Dimension. Ziviler Ungehorsam als Disruption
Kapitel 5: Paradoxien des Ungehorsams
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Studien und Beiträge zum öffentlichen Recht 62
Personen: Akbarian, Samira
ST 1.30 in Nutzung
Akbarian, Samira [Verfasser]:
Ziviler Ungehorsam als Verfassungsinterpretation / Samira Akbarian. - Tübingen : Mohr Siebeck, 2023. - X, 315 Seiten ; 24 cm, 487 g. - (Studien und Beiträge zum öffentlichen Recht; 62). - Description based on publisher supplied metadata and other sources.
ISBN 978-3-16-162212-0 kartoniert : EUR 85.00
Staat, Recht, Politik - Staatslehre - Staats- und Verfassungsrecht - Buch