Nach dem Tod der Königin begehrt der König seine Tochter zur Frau - eine schlimme Sache, das dominante Schwarz auf den Anfangsbildern spricht eine deutliche Sprache. Auch den weiteren Gang der Handlung - der Versuch der Prinzessin, das Entsetzliche abzuwenden, Flucht und Verstecken, Erkanntwerden und glückliches Ende - begleiten die Bilder nicht nur, sondern loten tief die psychologischen Dimensionen des Märchens aus. Farben und einzelne Gegenstände haben dabei eine zentrale Bedeutung. So die 3 festlichen Kleider der Prinzessin, in denen die Leuchtkraft der Gestirne eingefangen ist - sie stehen für die glückhaften Momente. Oder der Mantel aus Tierfell, aus "allerlei Rauhwerk": erdenschwere, naturhafte Hülle, Schutzmantel gleichsam, bis das Mädchen herangewachsen ist. Dann lösen sich die Tiere, die ihr Teil dazu gaben, aus dem Mantel, werden frei, eilen davon - eine faszinierende Idee, diesen Entwicklungsschritt ins Bild zu setzen. Während die Hauptpersonen ganz realistisch, "heutig" wirken, erscheint der Hintergrund, das Umfeld oft als traumhafte Inszenierung, als Bühnenbild.
Serie / Reihe: Ein Nord-Süd-Bilderbuch
Personen: Grimm, Jacob
2 Grimm
Grimm, Jacob:
Allerleirauh / Henriette Sauvant ; Brüder Grimm. - Gossau : Nord-Süd Verl., 1997. - 13 [Bl.] : farb. Ill. ; 28 cm. - (Ein Nord-Süd-Bilderbuch). - In neuer Rechtschreibung
ISBN 978-3-314-00759-0 fest geb. : DM 24,80
Märchen, Fabeln - Bilderbuch