Zwei Männer kommen aus purem Zufall gemeinsam an einem Restauranttisch zu sitzen. Beide sind Reisende, das aus verschiedenen Gründen, alleine unterwegs, der eine redselig und jünger, sein Gegenüber wortkarg und älter. Das eher unfreiwillige Aufeinandertreffen findet an einem frühsommerlichen Abend auf der Terrasse eines kleinen Hotels im Tessin statt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Konversation entwickelt sich bald eine anregende Unterhaltung. Es ist kaum verwunderlich, dass viel Wein getrunken wird und so die anbrechende Nacht zügig voranschreitet. Der Autor baut hier eine Spannung auf, die an Kriminalromane mit verdecktem Verbrechensmuster denken lässt. Doch man wird mit fortschreitender Lektüre eines Besseren belehrt, ohne dass die Straffheit der Geschichte nachlässt. Die sehr intelligente Sprachführung lädt den Leser bewusst zur Konzentration ein. So wird dieser Roman immer mehr zu einer thematischen Herausforderung. Als sich die Gesprächspartner, Loos, der Ältere, Altphilologe, und Clarin, der Jüngere, Anwalt mit einem wirtschaftsbedingten Hang zu Scheidungen, am nächsten Tag erneut treffen, befinden sie sich bereits längst in einem Spiel der offenen Fragen. Die extrem unterschiedlichen Weltbilder der Männer verstärken die Dynamik der weiteren Gesprächskultur zusehends.
Personen: Werner, Markus
Zba Werne
Werner, Markus:
Am Hang : Roman / Markus Werner. - 4. Aufl. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2004. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-091066-0 fest geb. : ca. Eur 18,50
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