Dietrich Schwanitz reagiert mit seinem Buch auf die Bildungssituation der Gegenwart, die sich vielfach durch expertenhaftes Detailwissen und nebuloses Geschwafel auszeichnet und dabei das Wissen um die Herkunftsströme unserer abendländischen Kultur zu verlieren droht. Die allerwichtigsten Grundzüge dessen, was diese Kultur geprägt hat, hat er versucht hier zusammenzupacken. Den Gewaltritt durch diese Welten der Geschichte, Naturwissenschaften, Künste und Philosophien kann man wohl nur auf zweierlei Arten bestehen: Entweder in nüchterner Sachlichkeit mit endlosen Registern, Jahres- und Namenstabellen - oder mit dem unendlichen Selbstbewusstsein, auch komplizierte Zusammenhänge im Vorbeigehen in wenigen Sätzen skizzieren zu können. Schwanitz hat den zweiten Weg bestritten - und sich damit natürlich angreifbar gemacht. Kein Thema, das in seiner fragmentarischen Kürze nicht voller Unschärfen und Halbwahrheiten wäre, und oftmals rettet sich der Autor nur durch bewusst schnodderige Lässigkeit oder ironische Ablenkungsmanöver, was immerhin den Unterhaltungswert erhöht. Zurück zur Fragen "Darf er das?" Natürlich! Und es liegt an den Lesern/innen, richtig mit diesem Buch umzugehen. Wer gänzlich unbeleckt hier konzentriert Allgemeinbildung nachholen möchte, wird Schiffbruch erleiden. Wer hier bereits vergessenes Wissen auffrischen und die eine oder andere Bildungslücke schließen möchte und dabei dem Autor in kritischer Distanz folgt, kann in diesem sehr schön aufgemachten Buch mit Gewinn schmökern.

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Personen: Schwanitz, Dietrich

Schlagwörter: Allgemeinbildung