Lässt der Einband in seiner grafischen Gestaltung auf den ersten Blick an ein Jugend-Sachbuch früherer Generationen denken, folgt dann ein Text eigenen Charakters, da einerseits nicht als historisch politische Fachpublikation angelegt und andererseits auch nicht essayistisch. Vielmehr wird in einer recht allgemein gehaltenen Weise über Afrika "berichtet", von Geologie und Anthropologie und auch Geschichte bis zum Beginn der Neuzeit. Detailreicher, aber auch wieder relativ allgemein geht es dann um Kolonialismus/Imperialismus (1500 bis 1945) und die "Afrikanischen Befreiungen" (1946 bis heute). Dazwischen finden sich immer wieder, auch druckgrafisch deutlich abgehoben, Einschübe, vom Autor selbst und vor allem von Afrikanern: Berichte, Stellungnahmen, Kommentare zu einzelnen Ereignissen, lose Zitate, auch Gedichte, Lieder (freilich alles ohne Quellenangaben). Verstärkt erscheint diese Schiene noch durch die zahlreichen Illustrationen, ausschließlich Portraitbilder in "afrikanischer" Manier eines afrikanischen Künstlers. Hierin ist nun insgesamt das Spezifikum des Bandes zusehen, wie es die Absicht des Autors ist, das Afrikanische zu verdeutlichen, hervortreten zu lassen. Die Darstellung ist vom Bemühen um Offenheit und Ausgewogenheit gekennzeichnet (was das klare Benennen europäischen Fehlverhaltens nicht ausschließt), auch wenn von Umfang und Vielgestalt der Themen und Probleme her nur eine deskriptive Darstellung möglich wird. Dabei konzentriert sich der Autor auf Schwarzafrika i. e. S., der Norden, aber selbst noch der Sudan etwa bleiben weitgehend ausgeblendet. Ein eigenwillig konzipiertes Buch, das in seiner Art zum Begreifen von "Afrikanischem" beizutragen vermag.

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Personen: Dijk, Lutz van

Schlagwörter: Afrika / Geschichte