Die Autorin Irene Dische leiht ihrer verstorbenen Großmutter ihre Stimme. Die katholische Großmutter Elisabeth heiratet einen feschen Chirurgen, der allerdings ein konvertierter Jude ist. Sie ist nicht frei von antisemitischen Vorurteilen. Konflikte scheinen vorprogrammiert. Elisabeth bekommt eine Tochter und eine große jüdische Verwandtschaft. Über die redet sie abschätzig, liebt sie aber trotzdem innig. Das Private ist ihr wichtiger als die große Politik: Nicht die Nazis bringen sie in Rage, sondern die Frechheiten der Tochter Renate. Die Familie muss emigrieren - und Großmama wird Amerikanerin, mit Leib und Seele. Allerdings wird ihr rassistisches Weltbild im Schmelztiegel New York hart geprüft: In Amerika gibt es nicht nur Juden, sondern auch Schwarze. Und Oma befürchtet den endgültigen moralischen Niedergang der Familie. Und tatsächlich: Die Tochter heiratet trotz katholischer Erziehung einen Juden - und bekommt auch noch zwei Kinder von ihm, Carl und Irene. Das Leben mit dieser widersprüchlichen und herrschsüchtigen Großmutter war bestimmt nicht leicht. Trotzdem ist "Großmama packt aus" keine Abrechnung, sondern eine Liebeserklärung an die Matriarchin dieses Clans. Die Geschichte ist witzig erzählt und Großmama, die ja die Ich-Erzählerin ist, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Eigentlich ist es eine Geschichte von starken Frauen - der eigenwilligen Großmutter, ihrer Tochter Renate und der abenteuerlustigen Enkelin Irene. *BuM* M. Fritz

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Personen: Dische, Irene

Interessenkreis: Erlebnisse / Persönlichkeiten