Für Paul sind nicht (mehr) alle Menschen gleich. Er unterscheidet gemäß seinem frühen Schulalter ganz deutlich Menschenwesen mit Pipimax von denen ohne Pipimax. Mit seinesgleichen kann er sich identifizieren und er ist wirklich sehr froh, zu denen zu zählen, denen nichts fehlt. Die sind nämlich dem ihm vermittelten Weltbild entsprechend stärker als die "ohne". Dafür kennt er auch (schon) eine unumstößliche Begründung: "Das ist schon seit dem Anfang der Welt so." Da haben ihm seine Weltbildvermittler offensichtlich mit Nachdruck die Welt erklärt. Mädchen interessieren Paul wenig. Die spielen mit Puppen und malen langweilige Blümchen. Doch erstaunlicherweise benimmt sich das neue Mädchen in seiner Klasse anders: Pia spielt Fußball, besitzt ein Bubenfahrrad, klettert furchtlos auf hohe Bäume und kämpft erfolgreich gegen Buben. Paul ist ziemlich irritiert. Er begreift die bzw. seine Welt nicht mehr. "Eine Ohne-Pipimax mit Pipimax." Das ist Beschiss! Die Sache lässt ihm (erfreulicherweise) keine Ruhe. So beschließt er Nachforschungen zu betreiben. Beim sommerlichen Badengehen schließlich eröffnen sich ihm nackte Tatsachen und er staunt nicht schlecht. Denn anders als er gedacht hat hat Pia keinen Pipimax, der ihr besondere Stärke verleiht. Aber sie hat eine ebenso gute wie ihr selbstverständliche Erklärung: Ich hab eine Pipimaus! Mit dieser neu gewonnenen Erkenntnis verändert sich Pauls Weltbild. Von nun an gibt es in seiner Welt solche Mit-Pipimax und solche Mit-Pipimaus. Es fehlt nichts. Was Freud dazu sagen würde, lässt sich schwer erahnen. Die ebenso originelle wie auch kindgemäße Illustration von Delphine Durand und da vor allem die Mammuts mit ihren witzigen Rüsseln hätten ihm vielleicht auch gefallen.

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Personen: Durand, Delphine

Schlagwörter: Aufklärung / Sexualität Antolin Klasse-2

Interessenkreis: Körper