Während sich für viele Menschen in den westlichen Besatzungszonen der Traum von Freiheit erfüllte, mußten die Menschen in der sowjetischen Besatzungszone erleben, wie sie von einer in die nächste Diktatur gerieten. Doch nicht alle nahmen dies einfach hin, und so entstanden erneut Widerstandsgruppen, die sich aus Vertretern jeglicher politischer Couleur zusammensetzten: Sozialdemokraten, Konservative und Liberale.
Auch Käthe Fraedrich schloß sich diesem antikommunistischen Widerstand an, weil sie an die Ideen des charismatischen Führers der deutschen Nachkriegssozialdemokratie, Kurt Schumacher, glaubte. Doch sie und ihre Gefährten wurden verraten, gerieten in die Fänge der stalinistischen Geheimpolizei und wanderten für viele Jahre in sowjetische Straflager.
Im Lager lernte Käthe Fraedrich Charlotte Heyden kennen, die sich als Liberaldemokratin ebenfalls dem antikommunistischen Widerstand angeschlossen hatte, und durchlebte mit dieser die harte, schreckliche Zeit im GULAG, die den Frauen viel abverlangte und die ganze Unmenschlichkeit des sowjetischen Lagersystems offenbarte.
Erst in den fünfziger Jahren öffneten sich für die beiden Frauen die Lagertore, und sie konnten, nachdem sie jahrelang ohne Nachrichten von daheim waren, in die Heimat zurückkehren, die sich mittlerweile stark verändert und in Form der DDR zu einem kommunistischen Vasallenstaat entwickelt hatte.
Als die beiden Frauen schließlich im Westen angelangt waren, beschlossen sie, ihre Erlebnisse für die Nachwelt niederzuschreiben.
Personen: Fraedrich, Käthe
Emp 82 Fraed
Fraedrich, Käthe:
Im Gulag der Frauen / Käthe Fraedrich. - 5. Aufl. - München : Universitas, 2001. - 365 S. : Ill ; 22 cm
ISBN 978-3-8004-1345-4 fest geb.
Deutsche Geschichte von 1945 bis 1990 (Allgemeines) - Buch