Paula geht nach dem Kindergarten, wenn Mama länger arbeiten muss, immer zu Opa Krause, einem Nachbarn, der auf sie aufpasst. Sie kennt ihn schon lange und eigentlich hat sie ihn sehr gern. Aber in der letzten Zeit sitzt er beim Klavierspielen immer so eng neben ihr und sein Küsse sind so feucht. Paula weiß nicht recht, wie sie das ändern kann. Erst als Paula krank wird, kann sie Mama endlich sagen, dass sie nicht mehr zu Opa Krause gehen möchte. Mama ist überhaupt nicht böse und Paula muss auch nicht mehr zu Opa Krause. Im Gegenteil, Mama spricht mit ihm und klärt die Situation, sie nimmt Paula die Angst und organisiert eine neue Betreuung. In dem Bilderbuch geht es um sexuelle Belästigung und es wird deutlich, dass diese immer dort anfängt, wo sie jemand als das wahrnimmt. Paula fühlt sich nicht wohl, weiß aber nicht, wie sie sich wehren kann, denn eigentlich nehmen andere Kinder das nicht so wahr. Die Autorin zeigt sehr deutlich, wie wichtig es ist, die Kinder in ihrem Empfinden wahrzunehmen und auch zu reagieren. Kindern wird Mut gemacht, Grenzen zu ziehen und Nein zu sagen. Vor allem die Reaktion der Mutter zeigt auch Erwachsenen, die dieses Buch Kindern vorlesen, die Nöte der Kinder und auch, wie wichtig es ist, das Kind in so einer Situation zu unterstützen und daraus zu befreien. Mit dem Vermeiden der angstmachenden Situation ist die Sache noch nicht gelöst. Das Buch zeigt sehr schön, dass auch nachher die Situation gemeinsam mit dem Kind geklärt werden muss, um keine Angst mehr zu empfinden. Paula darf sagen, was sie denkt und muss ihre Gefühle nicht mehr verstecken.
Personen: Scharnberg, Stefanie
1 Schar
Scharnberg, Stefanie:
Paula sagt Nein! / Cornelia Franz. Mit Bildern von Stefanie Scharnberg. - München : Ellermann, 2004. - 28 S. : Abb. ; 24 cm
ISBN 978-3-7707-4740-5 fest geb. : Eur 10,20
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