Nina ist fünf und verbringt ihr letztes Jahr im Kindergarten. Der Alltag der 5-Jährigen ist strukturiert durch Feste und Feiern wie Geburtstage, Weihnachten oder Luzia, es gibt Konflikte mit Freundinnen, der Schwester und den Eltern, Sommerausflüge, die in Ninas Fall mit einem Unfall enden, und Ninas Begleiter, Schneeweißchen, der Schneeleopard, geht verloren. Dass all diese Alltäglichkeiten sich tatsächlich zu einem lesenswerten Kinderroman verdichten, ist dem besonderen Erzählgeschick von Emi Guner geschuldet. Auf Schwedisch sind bereits einige ihrer Nina Bücher erschienen, die alle um den kindlichen Alltag ihrer Protagonistin kreisen. Nina ist ein selbstbewusstes Mädchen, das meist genau weiß, was es will. Emi Guner spart aber auch jene Momente nicht aus, in denen Nina verletzlich und unsicher ist. Es gelingt ihr, sehr nah an ihrer Figur, mit viel Empathie und Humor kindliche Alltagsgeschichten zu verdichten, so dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen Lesegenuss erleben. Schade nur, dass die Illustrationen der schwedischen Originalausgabe nicht auch für die deutsche Ausgabe verwendet wurden. Vom deutschsprachigen Cover blickt Nina mit viel zu runden Augen deutlich zu lieblich. Diese Illustrationen lassen keine Zwischentöne zu, genau das aber macht die Stärke des Textes aus. Guner beobachtet genau und kann kindliches Verhalten exakt versprachlichen. Die Illustrationen hingegen bleiben an der der Oberfläche, erzeugen keine Tiefen oder erzählerischen Reibepunkte.

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Personen: Kutsch, Angelika Behl, Anne-Kathrin Guner, Emi