Im ausgehenden 19. Jahrhundert ist es für die Hauptfigur Marleene nicht leicht, ihre Träume und Wünsche zu verwirklichen. Von ihrem verstorbenen Vater, seinerseits Gärtner in der Oldenburger Hofgärtnerei, hat das Mädchen die Liebe zu den Pflanzen geerbt. Sie möchte nur eines: eine Gärtnerlehre beginnen. Da das Frauenbild dieser Epoche das nicht vorsieht und Frauen als nicht vernunftbegabt angesehen wurden, sieht Marleene nur eine Möglichkeit: sie muss als Mann durchgehen. Mit abgeschnittenen Haaren und Männerkleidern erreicht sie das Gewünschte: sie wird eingestellt. Doch sie muss sich behaupten ? gegen die Kollegen, die beiden Juniorchefs und ihren Arbeitgeber.
Diese ?Hosenrolle? im Stil von Lilo Pulvers ?Gustav Adolfs Page? hat mich an dem Roman gereizt. Ein Mädchen, das für ihren großen Traum alles tut und sich auch von Standesdünkel und Konventionen davon abhalten lässt. Marleene als Hauptfigur ist sehr schwer einzuschätzen. Einerseits erscheint sie tough und fortschrittlich, andererseits auch naiv und devot in ihrem Verhalten. Das ändert sich erst ganz zum Schluss, als Cliffhanger für Band 2.
Personen: Rosenthal, Rena
Rosenthal, Rena:
¬Die¬ Hofgärtnerin / Rena Rosenthal. - 1. - München : Penguin, 2021. - S.653. - (Bd. 1)
ISBN 978-3-328-10680-7 11,00
R 11 - Signatur: R 11 Ros - Belletristik Erw.