Frieda hat, gleich nachdem sie Tom das Fernglas ausgeliehen hat, so ein komisches, mulmiges Gefühl in der Magengrube. Immerhin ist es nagelneu und gehört eigentlich ihrem Bruder Bastian. Am nächsten Tag trifft sie Tom im Park, doch er ist mit zwei Jungs zusammen, die mit ihren Zigaretten in der Hand keinen sehr sympathischen Eindruck auf Frieda machen und sie wird von Tom barsch abgefertigt. An ein Fernglas von ihr kann er sich plötzlich gar nicht mehr erinnern. Die beiden Jungs, anscheinend sehr gute Freunde von Tom, lauern Frieda und ihrer Freundin in den nächsten Wochen auf dem Schulweg auf und nehmen den Mädchen ihr ganzes Geld ab. Jede Gegenwehr ist zwecklos, das Messer in den Händen der Burschen sieht ziemlich gefährlich aus. Doch sie bedrohen nicht nur die Mädchen. Die beiden Halbstarken haben eine ganze Gang an Schulkindern organisiert, wobei die Kleinsten, gerade in der ersten Klasse, für die Jungs Kaufhaus-Diebstähle ausführen müssen. Sigrid Zeevaert hat sich im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur mit ihrem ersten Titel Ein Meer voller Sterne einen Namen gemacht. In ihrem neuen Buch Mehr als ein Spiel, das die zunehmende Gewalt unter Kindern thematisiert, beschreibt sie sehr eindringlich und sensibel, mit welchen Druckmitteln Kinder erpresst werden, so daß sich keiner der Betroffenen traut, Erwachsene um Hilfe zu bitten und lieber schweigt. Erst ganz am Schluß, als der Fall schon fast aufgeklärt ist, wird endlich die Polizei hinzugerufen.
Personen: Zeevaert, Sigrid
Zeevaert, Sigrid:
Mehr als ein Spiel / Sigrid Zeevaert. - Hamburg : Dressler, 1999. - 127 S.
ISBN 978-3-7915-2569-3 Pp. : 8,50
II J 0 - Signatur: II J 0 Zee - Belletristik Kinder