Band 14 nimmt in den Blick, wie sich Rahmen und Rahmungen von Religionsunterricht auswirken. Diese können auf unterschiedlichen Ebenen verortet sein:
Rechtlich, institutionell, organisatorisch oder konzeptionell gesetzte Rahmen lassen sich empirisch daraufhin beobachten, ob bzw. wie sie sich in der Praxis des Religionsunterrichts zeigen.
Empirisch rekonstruierte Rahmungen der Akteure setzen bei der Praxis des Religionsunterrichts an und erfordern rekonstruktive Analyseverfahren wie die Grounded Theory, die Dokumentarische Methode, die Objektive Hermeneutik oder auch praxistheoretische Ansätze. Die Beiträge verdeutlichen, wie komplex das Verhältnis von sozialer Ordnung in Rahmen und den einzelnen Akteuren mit ihren Gestaltungsmöglichkeiten im Religionsunterricht ist.
Der Band zeigt mit diesem Wechselspiel der Evaluation und Rekonstruktion gesetzter Rahmen und entdeckter Rahmungen, wie stark individuelle Konstruktionen von sozialen Ordnungen bestimmt sind und welche Handlungsmöglichkeiten sich trotzdem in den Situationen ergeben.
Bilderrahmen lenken die Aufmerksamkeit der Betrachtenden auf einen Ausschnitt. Sie definieren eine Grenze zwischen dem, was betrachtet werden soll, und dem, was außerhalb des Interesses liegt. Rahmen lenken nicht nur den Zuschnitt des "Worauf" der Wahrnehmung, sondern auch das "Wie". Bilder verändern sich je nachdem, wie sie gerahmt werden.
Dies trifft im übertragenen Sinn auch für Rahmen und Rahmungen von Religionsunterricht zu. Sie können auf unterschiedlichen Ebenen verortet sein als rechtlich, institutionell, organisatorisch, konzeptionell etc. gesetzte Rahmen einerseits und empirisch rekonstruierte Rahmungen der Akteure andererseits.
Gerade die konzeptionellen Rahmen können auch die Inhaltlichkeit des Religionsunterrichts, z. B. den theologischen Rahmen, in den Blick nehmen. Gesetzte Rahmen lassen sich empirisch daraufhin beobachten, ob bzw. wie sie sich in der Praxis des Religionsunterrichts zeigen. Einige Beiträge des Jahrbuchs gehen diese Aufgabe für die Konfessionalität, Strukturprinzipien, Lernorte oder Evaluationsinstrumente an.
Empirisch rekonstruierte Rahmungen der Akteure im Religionsunterricht erhalten bisher in der Religionsdidaktik weniger Aufmerksamkeit. Sie setzen bei der Praxis des Religionsunterrichts an und erfordern rekonstruktive Analyseverfahren wie die Grounded Theory, die Dokumentarische Methode, die Objektive Hermeneutik oder auch praxistheoretische Ansätze. Die Beiträge des Jahrbuchs entdecken hier in empirisch dokumentierten Fällen Rahmungsprozesse, die deutlich machen, wie komplex das Verhältnis von sozialer Ordnung in Rahmen und den einzelnen Akteuren mit ihren Gestaltungsmöglichkeiten im Religionsunterricht ist.
Der Band zeigt mit diesem Wechselspiel der Evaluation und Rekonstruktion gesetzter Rahmen und entdeckter Rahmungen, wie stark individuelle Konstruktionen von sozialen Ordnungen bestimmt sind und welche Handlungsmöglichkeiten sich trotzdem in den Situationen ergeben. Für die Praxis des Religionsunterrichts tut einerseits das Bewusstsein für die Härte der Rahmen gut, die schnellen konzeptionell angeregten Veränderungen des Religionsunterrichts entgegentreten. Und andererseits hört in dieser Ordnung persönliche Verantwortung und die Suche nach einem eigenen Stil nicht auf.
Serie / Reihe: Religion lernen
Personen: Brieden, Norbert Reis, Oliver Mendl, Hans
Z 029,14
Brieden, Norbert:
Religion lernen - Religionsunterricht und seine Rahmung : Jahrbuch für konstruktivistische Religionsdidaktik 13 / Norbert Brieden ; Hans Mendl ; Oliver Reis. - Babenhausen : Ludwig Sauter Verlag, 2023. - (Religion lernen)
ISBN 978-3-947568-06-2
Z - Zeitschriften - Zeitschriftenheft