In gesellschaftlichen, religiösen und vor allem in politischen Zusammenhängen begegnet immer häufiger der Begriff des Framing. Frame meint einen gedanklichen Deutungsrahmen, der Assoziationen und Deutungsperspektiven suggeriert. Die Nutzung von Metaphern und Anspielungen ruft Bilder, Gedankenketten und Emotionen auf, nicht selten mit der Absicht, den Blick der Adressaten und Adressatinnen zu lenken, ihnen einen Deutungsrahmen vorzugeben. Narrative in öffentlichen Diskursen vor allem bei strittigen oder streitbaren Themen zeigen: Denken und Handeln ist maßgeblich durch sprachliches Framing beeinflusst. Die sprachliche Rahmung wertet und lenkt.
Ein Religionsunterricht, der auf die Befähigung zu verantwortlichem Denken und Handeln im Hinblick auf Religion und Glaube zielt, sollte in ideologiekritischer Perspektive auf Sprache und Metaphorik schauen, die die gesellschaftlichen und binnenkirchlichen Diskurse prägen. Es gilt Frames zu dekonstruieren und für Framing zu sensibilisieren.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: :in religion
Personen: Harbecke, Heike Sterck-Degueldre, Pierre
14.15.2.27/06
Harbecke, Heike:
:in Religion 2023/06 : Framing in Gesellschaft und Religion. - Aachen : Bergmoser + Höller, 2023. - 28 S.; 2 Folien + CDR. - (:in Religion)
ISSN 1434-2251
:in Religion - Zeitschrift