Wir sind verschieden, darin sind wir alle gleich. (ab 9) (JG) Pernilla Stalfelt geht der Frage nach, was Toleranz genau bedeutet. Ihr Vorgehen unterscheidet sich von jenem anderer AutorInnen, denn eine Handlung fehlt. Stattdessen lässt die Autorin ihren Assoziationen freien Lauf - das Ergebnis könnte man als bebilderten Gedankengang bezeichnen. Die Bilder selbst illustrieren teils banal, teils trefflich Ideen und Einsichten. Allerdings kommen die Wort-Bild-Einheiten in einem Tempo daher, dass man selbst als Erwachsener kaum mitkommt. Die Altersempfehlung des Verlags ist mit 5 Jahren sicher zu niedrig angesetzt. Zwar findet die Autorin für abstrakte Begriffe anschauliche Bildbeispiele, doch manchmal ist ihre Methode ungeeignet, zum Beispiel, wenn sie Intoleranz schlicht als Folge von Bequemlichkeit darstellt. Man fragt sich, ob ein Volksschulkind einen Begriff von aktiver und/oder bequemer Lebensgestaltung hat. Die eigentliche Schwäche des Buches liegt aber darin, dass die Autorin nicht die Grenzen der Toleranz aufzeigt. Wenn bequeme Menschen intolerant sind, müssen wir diesen gegenüber tolerant sein? Gibt es Verhaltensweisen, die intolerabel sind, zum Beispiel mangelnde Fairness im Spiel? Ist Leben-und-leben-Lassen auch eine Form der Toleranz? Und wie unterscheidet man, ob ein befremdendes Gefühl auf bloßer Verschiedenartigkeit beruht oder doch von einer Gefahr herrührt? Ein Buch, das zum Denken anregt, aber die Welt nicht besser machen wird. *bn* Bettina Huber

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Personen: Stalfelt, Pernilla