Prange, Klaus
Arbeit und Zeit - pädagogisch-anthropologische Aspekte der Arbeitslosigkeit
Zeitschriftenartikel

Was tun wir, wenn wir nichts zu tun haben? Was früher die Vorzüge der aristokratischen Muße waren, sind heute die Lasten der Arbeitslosen geworden. Solange die Ideologie der Arbeit als Heilsweg in der protestantischen Nachfolge und als Emanzipationsprogramm in der Nachfolge von Hegel und Marx anhält, gibt es keinen Weg, den verheerenden moralischen Folgen der Arbeitslosigkeit zu entgehen. Das Argument ist, daß wir uns im Blick auf einen nachindustriellen Zustand der Gesellschaft auf eine andere Sicht der Zeit besinnen, wie sie zum Beispiel in der Tanzbewegung sich ausdrückt. Der Zug der Zeit als Kette von Aufgaben und Zielen ist zu ergänzen und auch zu ersetzen durch ein Verständnis der Zeit als offenem Prozeß des Zeitigens, wie er sich schon immer in der artistischen Produktivität bekundet hat. Dies schließt wiederum ein anderes Bild des Menschen ein: er ist ebenso sehr Homo ludens wie Homo faber.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1984/4 (1984)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Prange, Klaus

Schlagwörter: Arbeit Freizeit Zeit Arbeitslosigkeit Pädagogische Anthropologie

Prange, Klaus:
Arbeit und Zeit - pädagogisch-anthropologische Aspekte der Arbeitslosigkeit / Klaus Prange, 1984. - S.487-497 - (Zeitschrift für Pädagogik)

Zugangsnummer: U-0085581
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