"Auch wird sind das Volk." Diese Antwort von Vereinen und Verbänden von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte an die Adresse von Pegida ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") hat Birgit Jagusch als Überschrift für Ihren Beitrag gewählt. Migrantische Jugendverbände und -vereine gibt es seit über 20 Jahren; während der letzten Jahre hat sich ihre Wahrnehmung und Einschätzung jedoch stark verändert, stellt die Autorin fest. In ihrem Beitrag analysiert sie die Entwicklung dieser Organisationen, stellt das sehr breite Spektrum dar, in dem sie sich aufgestellt haben, und beschreibt ihr Verhältnis zu - oder ihre vollständige Unabhängigkeit von - Erwachsenenorganisationen verschiedener Migrantenpopulationen. Die Autorin stellt eine wachsenden Anzahl junger Menschen fest, die sich nicht mehr über ihre Migrationsgeschichte definieren und die aus den damit verbundenen Zuschreibungen ausbrechen. Zunehmend geht es in den migrantischen Verbänden um eine Teilhabe an Strukturen, die den etablierten Jugendverbänden schon immer zur Verfügung standen: an den Stadt- und Landesjugendringen und den damit verbundenen Förderstrukturen. Kooperation mit Verbänden aus dem Spektrum des Deutschen Bundesjugendrings ist inzwischen zum Signum der Anerkennung geworden. Die Autorin zeigt, dass es aber weiterhin auch Spannungsfelder und Barrieren gibt, die weggeräumt werden müssen.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2015/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2015)

---

Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Jagusch, Birgit

Schlagwörter: Jugendlicher Jugendarbeit Jugendverband Migrationshintergrund