Moderne Religionspädagogik ist ein Kind der Aufklärung und versteht sich als integrative Disziplin, in der sich Theologie und Humanwissenschaft sowie Glaube und Denken begegnen. Der erste Teil der Überlegungen stellt den vernunftorientierten Ansatz der frühen Religionspädagogik dar und diskutiert die Frage, wie eine "aufgeklärte Religion" aussehen kann. Dies konkretisiert sich am Beispiel der Bedeutung des Todes Jesu als Thema des Religionsunterrichts und der Theologie insgesamt. Im zweiten Teil wird Religion als eine nicht substituierbare Form des Weltzugangs verstanden und Religionspädagogik in ihrer Aufgabe beschrieben, den Schülern sachlich angemessen und didaktisch verantwortet einen verstehenden Zugang sowie ein begründetes Verhalten gegenüber Religion zu ermöglichen. Dabei meint der zum Tragen kommende Begriff "Aufklärung durch Religion" nicht nur Wissen über Religion, sondern Entdecken und Einüben von hermeneutischen Verfahren und kontemplativen Wegen, mit dem Ziel, sich Welt auf vielfältige Weise anzueignen.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/6 Zweimonatsschrift
(2011)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Fricke, Michael
Fricke, Michael:
Aufgeklärte Religion - religiöse Aufklärung : programmatische Überlegungen zur Religionspädagogik / Michael Fricke, 2011. - S.428-443 - (Evangelische Theologie)
Zeitschriftenartikel