Ausgehend von einer zeichentheoretischen Reformulierung von Cassirers Symboltheorie nimmt der Beitrag eine Verhältnisbestimmung ästhetischer und religiöser Erfahrung vor. In kritischer Auseinandersetzung mit der bei Cassirer impliziten Teleologie einer Auflösung der Religion ins freie Spiel künstlerischer Deutungsvorgänge werden Religion und Kunst als eigenständige symbolische Formen betrachtet, die sich nicht ineinander überführen lassen. Ebenso wie der Kunst eignet der Religion eine eigentümliche Fragilität und Unaussagbarkeit ihres Gegenstandes. Im Gegensatz zur Kunst wird diese Unbestimmbarkeit im Christentum aber in den Gottesbegriff und in Gottes Offenbarung in Christus hinein verlagert und so präzisierbar.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2006/4 Zweimonatsschrift
(2006)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Wabel, Thomas
Wabel, Thomas:
Auflösung der Religion in Kunst? : Kritische Anmerkungen zu einer These Ernst Cassirers / Thomas Wabel, 2006. - S.256-276 - (Evangelische Theologie)
Zeitschriftenartikel