Michael Görtler erarbeitet im Beitrag konzeptionelle Grundlagen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Jugendarbeit. Ausgangspunkt ist die Wahrnehmung, dass Jugendliche - ähnlich wie Erwachsene - Phänomene wie Klimawandel, Wirtschafts- und Finanzkrise oder Armut oft nicht miteinander in Beziehung setzten. Einzelne ökologische, ökonomische und soziale Phänomene werden damit nicht als Bestandteile einer nachhaltigen Entwicklung wahrgenommen. Auf diesem Hintergrund überlegt der Autor, wie bei Jugendlichen ein Bewusstsein, aber auch Interesse und Bereitschaft zum persönlichen Engagement für nachhaltige Entwicklung gestärkt werden können. Görtler stellt die Frage, welche praktischen Möglichkeiten es gibt, die Jugendlichen helfen, sehr komplexe Sachverhalte zu verstehen und notwendige Zusammenhänge selbst herzustellen. Für den Autor bedeutet das in erster Linie eine sachliche, räumliche, normative und vor allem zeitliche Erweiterung der politischen Jugendbildung: räumlich eine Ausweitung der Perspektive von der nationalen auf die internationale und globale Ebene, zeitlich eine Ausweitung der Perspektive von der Gegenwart auf die Zukunft und auch auf die Vergangenheit, normativ ein Wandel der Perspektive von der intra- zur intergenerationellen Gerechtigkeit.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2016/1 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2016)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Görtler, Michael
Görtler, Michael:
Bildung für nachhaltige Entwicklung - (k)ein Thema für Jugendliche? / Michael Görtler, 2016. - S.9-18 - (deutsche jugend) Nachhaltigkeit und intergenerationelles Lernen
Zeitschriftenartikel