Werner Lindner weist in seinem Beitrag auf einige "Demokratie-Illusionen" in der Kinder- und Jugendarbeit hin. Zunächst beschreibt er Defizite von Demokratiekonzepten in diesem Praxisfeld, die auf gängigen Demokratiemodellen fußen; anschließend setzt er diesen alternative Auffassungen von Demokratie entgegen, die insbesondere die poststrukturalistische Kritik z.B. an der Habermasschen Theorie des kommunikativen Handelns und an den daran orientierten Demokratievorstellungen aufnehmen. Der Autor bezeichnet sie als "konsensverklärende Demokratie-Idyllen". Politische Partizipation von Jugendlichen sei nicht per se emanzipativ, solange sie eingebettet sei in limitierende institutionelle Arrangements und damit erkennbar sozial selektiv, argumentiert der Autor. Er fordert den Abschied der Kinder- und Jugendarbeit vom harmonie-, notwendigkeits- und konsenszentrierten Demokratiemodell und eine Orientierung an einem Verständnis von "Demokratie als Kampfzone".
Enthalten in:
deutsche jugend; 2022/5 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2022)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Lindner, Werner
Lindner, Werner:
Demokratie-Illusionen (in) der Kinder- und Jugendarbeit / Werner Lindner, 2022. - Seite 219-228 - (deutsche jugend) Jugendpartizipation
Zeitschriftenartikel