An empirischen Fallbeispielen aus zwei Bundesländern wird dargestellt, dass sich der postulierte Übergang von der hierarchischen zur kontextuellen Steuerung des Schulsystems noch längst nicht vollzogen hat. Es zeigt sich länderübergreifend, dass bestimmte Maßnahmen (Einführung von Lernstandserhebungen) nach wie vor in traditioneller Weise ausschließlich hierarchisch-zentralistisch durchgesetzt werden, während bei anderen Maßnahmen (Weiterentwicklung des Ganztagsschulangebotes) inzwischen Elemente einer kontextuellen, governance-orientierten Steuerung eine erhebliche Rolle spielen. Mit diesem Ergebnis wird die These vertreten, dass das von den Ministerien gewählte Steuerungshandeln weniger von kulturellpolitischen Traditionen oder parteipolitischen Konstellationen, als vielmehr von der Art der jeweils zu implementierenden Maßnahmen abhängig ist.
By drawing on two empirical case studies carried out in two different Laender, the author shows that the postulated transition from a hierarchical to a contextual control of the school system has by no means been completed yet. Throughout Germany, certain measures (implementation of achievement surveys) are still put through in the traditional, purely hierarchicalcentralist manner, while, with regard to other measures (development of all-day schooling), elements of a contextual governance-oriented control already play an important role. On the basis of these results, the author posits the thesis that the method of control chosen by the ministries depends not so much on cultural-political traditions or on party-political constellations, but rather on the type of measure to be implemented.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2008/6
(2008)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Dedering, Kathrin
Dedering, Kathrin:
¬Der¬ Einfluss bildungspolitischer Maßnahmen auf die Steuerung des Schulsystems : neue Erkenntnisse aus empirischen Fallstudien / Kathrin Dedering, 2008. - S.869-887 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel