Das Verschwinden der DDR-Pädagogik hat einen breiten Diskurs provoziert, in dem die Abgrenzung von und die Aufdeckung der fatalen Vergangenheit der DDR-Pädagogik dominiert. In dem Maße, in dem dabei die Erziehungsdiktatur kenntlich gemacht wird, schwindet die Bereitschaft, das westliche System der Pädagogik selbstkritisch im Spiegel der DDR-Pädagogik zur Kenntnis zu nehmen. Der Beitrag widmet sich nicht den gravierenden Differenzen zwischen bürgerlicher und sozialistischer Erziehung, sondern exponiert bewußt Gemeinsamkeiten. Grundlegend hierfür ist die These, daß in der DDR nicht eine sozialistische, sondern eine dirigistische Variante bürgerlicher Erziehung gescheitert ist.
The disappearance of a specifically East German pedagogics has provoked an extensive discourse in which the delimitation from and the disclosure of the fatal past of East German pedagogics dominates. The willingness to undertake a self-critical analysis of the Western system of pedagogics as mirrored by East German pedagogics is dwindling to the degree to which the educational dictatorship is revealed. The study is not concerned with the considerable differences between bourgeois and socialist education but, instead, consciously exposes common factors. This approach is essentially based on the thesis that what failed in the GDR was not a socialist but, rather, a state-controlled variant of bourgeois education.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1992/4
(1992)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Gruschka, Andreas
Gruschka, Andreas:
¬Die¬ Pädagogik läßt sich nicht abwählen : das Verhältnis von bürgerlicher und sozialistischer Pädagogik nach dem Ende der DDR / Andreas Gruschka, 1992. - S.575-596 - (Zeitschrift für Pädagogik) Pädagogische Utopie
Zeitschriftenartikel