In dem Artikel wird dargelegt, wie die im Jahre 1984 in traditionellem (bürokratischen) Stil entworfene Reform des sowjetischen Schulwesens allmählich in eine Bewegung zur Umgestaltung (Perestrojka) und zur Demokratisierung des Bildungswesens hinübergewachsen ist. In einem organisierten Zusammenspiel von Kräften der politischen Führung und von pädagogisch engagierten Kreisen der "Basis" entwickelt sich daraus eine reformpädagogische Bewegung. Die Bewegung zielt auf schulische Selbstverantwortung (faktisch auf eine Revision aller geltenden zentralen Statuten für die institutionelle Verfassung des Bildungswesens) und auf "ein neues pädagogisches Denken", auf eine "Pädagogik des Zusammenwirkens", die "vom Kinde aus" zu entwerfen ist und die partnerschaftliche Beziehungen als konstituierendes Merkmal aller Einrichtungen des Erziehungswesens anstrebt. Es werden die Perspektiven dieser Bewegung erörtert.
The author describes how the reform of the Soviet school System, which in 1984 had been designed in the traditional (bureaucratic) style, gradually developed into a movement for a comprehensive reorganisation (Perestrojka) and democratization of the educational System. As a result of an organized interplay of central political forces and pedagogically committed circles of grass-roots democracy an increasing movement for progressive education has started. It is characterized by demands for school autonomy, a critique of the prevailing bureaucratic institutional framework of schooling, and by a new pedagogical thinking based on child centeredness and partnership. Certain aspects of this process and its significance in a long-range perspective are discussed in the article.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1988/4
(1988)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Glowka, Detlef
Glowka, Detlef:
¬Die¬ Reform des Bildungswesens in der Sowjetunion als Lehrstück für die pädagogische Fachwelt / Detlef Glowka, 1988. - S.481-500 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel