Veränderungen in der Kinder- und Jugendmedizin infolge zunehmender psychischer und chronischer Erkrankungen führten seit den 1990-er Jahren zu einem Paradigmenwechsel in der Krankenpädagogik. Lehrkräfte der Klinikschulen antworteten auf die modifizierten Krankheitsbilder, Prävalenzen und Behandlungsmethoden überwiegend in Eigenregie und etablierten sich als anerkannte Kooperationspartner im medizinisch-therapeutischen System. Die Schule für Kranke kann auf konzeptionelle Alleinstellungsmerkmale verweisen, deren Effektivität jedoch schwach evaluiert ist. Die Schulform ist didaktisch besonders qualifiziert, um der aktuell zunehmenden "neuen Morbidität" zu begegnen und Inklusionsbestrebungen zu unterstützen. Rigide schulrechtliche Vorgaben erschweren jedoch eine Synchronisation der Interventionen mit zeitgemäßen, flexiblen Behandlungsstrukturen, insbesondere hinsichtlich Prävention und Nachsorge.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2013/7
(2013)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Oelsner, Wolfgang
Oelsner, Wolfgang:
¬Die¬ Schule für Kranke: wie sie wurde, was sie ist - und was sie sein könnte, wenn sie es sein dürfte / Wolfgang Oelsner, 2013. - S.271-280 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenartikel