Menschen leben nicht 'in den Tag hinein'. Es gehört zu ihrem Menschsein, dass sie sich von der unmittelbaren Gegenwart lösen und Abwesendes vergegenwärtigen können und das auch beständig tun. Sie können sich Vergangenes ins Gedächtnis rufen; manches Vergangene macht sich auch ungerufen bemerkbar, beglückend oder bedrängend. Sie können aber auch noch nicht Geschehenes vorwegnehmen, Ausstehendes imaginieren, vorstellen, ahnen. Damit öffnet sich das weite Feld von Erwartungen, Hoffnungen, Wünschen, Plänen, aber auch von Befürchtungen, Ängsten und Sorgen. Weil (und soweit) es dabei um das eigene Ergehen geht - oder, weiter gefasst, um das, was einen betrifft, für was man Verantwortung spürt -, kann der Blick in die Zukunft niemanden kalt lassen.
Enthalten in:
entwurf; 2021/1 Konzepte, Ideen und Materialien für den Religionsunterricht
(2021)
Serie / Reihe: entwurf
Personen: Oberdorfer, Bernd
Oberdorfer, Bernd:
Erwartung und Ankunft : Zukunft in theologischer Perspektive / Bernd Oberdorfer, 2021. - Seite 6-9 - (entwurf) Zukunft
Zeitschriftenartikel