Die Autorin geht nach einer Analyse der vorliegenden empirischen Arbeiten zu Lebenslagen Alleinerziehender dem auffälligen Widerspruch zwischen einem hohen Streß- und Belastungsgrad auf der einen Seite und einem hohen Zufriedenheitspotential auf der anderen Seite nach. Im Zentrum der Überlegungen stehen das Selbstkonzept und die inneren Kontrollüberzeugungen alleinerziehender Frauen, die 86% der Alleinerziehenden ausmachen. Gefordert werden sozial und bildungspolitische Maßnahmen zur Entlastung Alleinerziehender, allerdings verbunden mit der dringlichen Aufforderung, den Aufgaben der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen nicht weniger Aufmerksamkeit zu schenken als den jetzt die Diskussion völlig beherrschenden Betreuungsstrategien.
Proceeding from an analysis of recent empirical studies on the Situation of Single parents, the author traces the apparent contradiction of a high level of stress and strain on the one hand and a high potential of satisfaction on the other. The author concentrates on the situation of single women with children, a group that constitutes 86% of all single parents. Sociopolitical and educational measures are proposed and it is urgently requested to give the same weight to the tasks of the education and upbringing of children and adolescents in single-parent families as compared to the attention received by the methods of intervention that dominate the present discussion.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1988/5
(1988)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Wagner-Winterhager, Luise
Wagner-Winterhager, Luise:
Erziehung durch Alleinerziehende : der Wandel der Familienstrukturen und seine Folgen für Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen als Gegenstand öffentlichen Interesses / Luise Wagner-Winterhager, 1988. - S.641-656 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel