Für eine reflektierte Praxis der Predigtvorbereiturig ist die gegenwärtige Hirnforschung in zweierlei Hinsicht hilfreich. Zum Einen illustrieren die einschlägigen Experimente, genauer betrachtet, die reformatorische Einsicht in die begrenzte Freiheit des Menschen, der (nur) in seinen grundlegenden Orientierungen, seinem Wollen und Wünschen durch unhintergehbare Erfahrungen gebunden ist. Auf dieser realistischen Basis kann zum Anderen die Schlafforschung homiletisch so rezipiert werden, dass auch und gerade das schlafende Gehirn zur Auseinandersetzung mit Predigttext und -thema beiträgt. Wiederum wird deutlich: das Entscheidende geschieht von selbst, unbewusst - durch Gottes Hand.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2012/2 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2012)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Härle, Wilfried
Härle, Wilfried:
Hirnforschung und Predigtarbeit : Beobachtungen, Überlegungen und praktische Konsequenzen / Wilfried Härle, 2012. - S.108-117 - (Praktische Theologie)
Zeitschriftenartikel