Der Autor stellt im seinem Beitrag erste Befunde einer bis 2019 angelegten Studie zum Embedding von Jugendarbeit im politischen System ländlicher Kommunen vor. Er zeigt, dass zentralen (kommunal-)politischen Akteuren wie Bürgermeistern, gestaltungsstarken Mitgliedern der kommunalen Vertretungskörperschaft (z. B. Ausschussvorsitzenden) und den Fachbereichs-/Amtsleitungen der Verwaltung Schlüsselfunktionen bei der Weiterentwicklung der Jugendarbeit und der Partizipation von Jugendlichen zufallen. An Beispielen macht Wendt klar, dass es sich meist um wenige Akteure handelt, die Jugendarbeit und Jugendpartizipation entscheidend voranbringen können. Fachkräfte der Jugendarbeit können dann ebenso eine wichtige Funktion erlangen, wenn sie auf der Basis kommunalpolitischer Kenntnisse den zentralen politischen Akteuren Unterstützung geben und so an Einfluss gewinnen. Der Autor stellt mehrere Beispiele von Teilhabe vor, die zwischen Vakuumierung, also dem "Absaugen" kreativer Potenziale der Jugend(arbeit), einem rein formalen, eigentlich aber desinteressierten Engagement der kommunalen Politik und einem instrumentellen bis legitimatorischen Verständnis von Teilhabe schwanken. Teilhabeprozesse, so der Autor, haben eine demokratiefördernde Wirkung, wenn im lokalen Gemeinwesen Konflikte als Lern- und Erprobungsfeld möglich sind, es also keineswegs um Konfliktlosigkeit geht, sondern vielmehr wirkliche Auseinandersetzung.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2018/3 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2018)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Wendt, Peter-Ulrich
Wendt, Peter-Ulrich:
"In der Politik ist das jetzt angekommen!" : Teilhabeorientierte Jugendarbeit in ländlichen Großgemeinden und Kleinstädten / Peter-Ulrich Wendt, 2018. - Seite 111-121 - (deutsche jugend) Teilhabeorientierte Jugendarbeit in Stadt und Land
Zeitschriftenartikel