Der erste Teil dieses Beitrages gibt einen Überblick über die protestantischen Kirchen in den Niederlanden, den Prozess ihrer Vereinigung, dem sogenannten "Gemeinsam-auf-dem-Weg-Prozess". Aus den unterschiedlichen finanziellen Hintergründen der drei Parteien ergeben sich verschiedene Sichtweisen auf die zukünftige Finanzgestaltung der Kirche. Wie soll mit den Reserven, dem kirchlichen Kapital umgegangen werden? Erwarten uns wunderbar erhaltene, aber leere Kirchen? Oder kleine Gemeinschaften, mit spezialisierten Kirchenangestellten, die finanziell gut ausgestattet sind? Eine Kirche ohne eine Vision hat keine Zukunft. Wenn Kirchen ihre Kosten begrenzen, verschwindet meist auch ihre Vision. Sie versuchen, so fortzufahren, wie sie es immer schon getan haben. Auf lange Sicht zeitigt dies negative Wirkungen, die Kirchen verlieren ihre Glaubwürdigkeit. Gerade in säkularen Gesellschaften müssen Kirchen eine Vision haben. Sie müssen auf den Qualitäten aufbauen, die auch in der Zukunft noch Bestand haben. Dieses Fundament kann nicht ihr Kapital sein, da jede Reserve einmal aufgebraucht sein wird. Kirchenmitglieder, die wirklich die Kirche mit ihren Gaben und ihrem Geld unterstützen, ist eine weitaus solidere Basis.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2001/1 Zweimonatsschrift
(2001)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Houweling, Wies
Houweling, Wies:
Je größer der Glaube, desto kleiner die Reserven? : über Kirchenvereinigung und Sparzwang in den Niederlanden / Wies Houweling, 2001. - S.57-64 - (Evangelische Theologie) Ekklesiologie im Sparzwang
Zeitschriftenartikel