In diesem Beitrag vermisst Benno Hafeneger kritisch das gesamte Praxisfeld. Er betrachtet zunächst die Veränderungen des Sozialstaats, deren Auswirkungen auf die Jugendarbeit unverkennbar sind. Jugendarbeit sieht er in diesem Kontext in einem Spannungsfeld zwischen Veränderungsdruck und Erosion. Der Autor stellt fest, dass traditionelle normative Orientierungen der Jugendarbeit wie Mündigkeit, Emanzipation und Kritikfähigkeit im Zuge des neoliberalen Gesellschaftswandels und einer veränderten Subjektpolitik hin zu mehr "Eigenverantwortung" und Egoismus an Einfluss zu verlieren drohen. Dabei geht es, so Hafeneger, nicht nur um eine Anthropologisierung der Risiken des Einzelnen - und damit um eine Schwächung von Kooperation und Solidarität -, sondern auch um zunehmende Trägerkonkurrenzen. Der Autor stellt eine Reihe weiterer Thesen zum Entwicklungsstand und zu den Zukunftsaussichten der Jugendarbeit vor, die er als Politikberater in ähnlicher Form in jüngster Zeit mehrfach öffentlich vertreten hat, zuletzt z.B. - in Anwesenheit führender Jugendpolitikerinnen und Jugendpolitiker des Bundes - auf einem Fachtag des Deutschen Bundesjugendrings im November vergangenen Jahres in Berlin.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2005/1 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2005)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Hafeneger, Benno
Hafeneger, Benno:
Jugendarbeit zwischen Veränderungsdruck und Erosion: Zum Umgang mit einem Arbeitsfeld * 1 / Benno Hafeneger, 2005. - S.11-18 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenartikel