Auf drei Ebenen analysiert der Beitrag die Situation des Kindes im Kindergarten als einer Institution, die durch eine Übergangssituation und ein Spannungsfeld gekennzeichnet ist. Er tut dies unter besonderer Berücksichtigung der Kindergärten in kirchlicher (evangelischer) Trägerschaft. Ihr gleichzeitiger kirchlicher und gesellschaftlicher Ort (Kindergarten "für alle") stellt auf der gesellschaftlichen und kommunalen Ebene die Aufgabe einer Balance zwischen pädagogischer Offenheit und weltanschaulicher Profilierung, die auf dem Weg über offene Repräsentanz des Christlichen und Spielraum für eine je individuelle Gestalt der einzelnen Kindergärten verwirklicht werden sollte. Auf der pädagogischen Ebene entwickelt der Beitrag das Konzept einer Kindergartenarbeit in überschaubaren Lebenszusammenhängen und sinnerschließenden Lebenseinheiten. Die entstehenden generationenüberspannenden sozialen Netze im Umfeld des Kindergartens verbinden diesen mit der Ortsgemeinde und mit Gemeinwesenarbeit. Auf religionspädagogischer Ebene wird der Ansatz einer lebensweltlich orientierten Hermeneutik skizziert: Alltagserfahrungen, kindliche Grunderfahrungen und Gotteserfahrungen wirken ineinander und bilden einen hermeneutischen Erfahrungs- und Verstehenszirkel.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1980/1
(1980)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Nipkow, Karl Ernst
Nipkow, Karl Ernst:
Kind - Kindergarten - Gemeinde : zum Zusammenhang gesellschaftlich-kirchlicher, pädagogischer und religionspädagogischer Perspektiven / Karl Ernst Nipkow, 1980. - S.1-12 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel