Die rasche Wiedervereinigung der evangelischen Kirchen in Ost- und Westdeutschland unter dem Dach der EKD empfanden viele ostdeutsche Christinnen und Christen als 'Anschluss', bei dem es nicht gelang, dass die eigenen Erfahrungen und entwickelte Kultur im Kontext der Diktatur wirklich wahrgenommen wurden, gerade auch hinsichtlich ihrer Veränderungspotenziale für die Kirchen im Westen. Die 2019 gegründete Leipziger Forschungsstelle "Kirchliche Praxis in der DDR" kann als Ort für einen nachgeholten Dialog verstanden werden, mit Fokus auf eine "historisch informierte Praktische Theologie" (W. Ratzmann). Exemplarisch wird dies für das Selbstverständnis der Kirchen im Osten als Kirchen in der (ideologischen) Diaspora gezeigt. Eine kultursensible Wahrnehmung dieser Praxis könnte Inspiration für die Gegenwart liefern.
Enthalten in:
Pastoraltheologie; 2020/4 Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft
(2020)
Serie / Reihe: Pastoraltheologie
Personen: Deeg, Alexander Junkermann, Ilse
Deeg, Alexander:
Kirchliche Praxis in der DDR : kultursensibler Dialog und praktisch-theologische Inspiration / Alexander Deeg und Ilse Junkermann, 2020. - Seite 232-249 - (Pastoraltheologie) Kirchliche Praxis in der DDR
Zeitschriftenartikel