In der Fortführung der Längsschnittstudie zur Wirksamkeit der HEIFER-Methode wurden zu drei Zeitpunkten im ersten Schuljahr die im Kindergarten trainierten Kinder mit zwei Kontrollgruppen verglichen: mit den nicht geförderten Kindern aus der Vorschulzeit sowie ergänzend mit Kindern aus ihren Klassen, um die spezifischen schulischen Einflüsse auf die Leistungen kontrollieren zu können. Der Vorsprung der trainierten Kinder in der Buchstabenkenntnis nivellierte sich in den ersten Monaten nach Schulbeginn. Bis zum zweiten Schulhalbjahr zeigten die geförderten Kinder signifikant bessere Leistungen als die Kinder beider Kontrollgruppen sowohl in der phonologischen Bewusstheit im engeren als auch im weiteren Sinne und in einem auch im weiteren Sinne und in einem Diktat zur Überprüfung der Phonem-Graphem-Korrespondenz bei Pseudowörtern. Auch die Lesemotivation der trainierten Kinder war deutlich höher. Am Ende des Schuljahrs unterschieden sich die Kindergruppen weder im Pseudowörterdiktat noch in der Hamburger Schreibprobe für erste Klassen. Die Vorkenntnisse zu Schuljahresbeginn in der phonologischen Bewusstheit und in der Buchstabenkenntnis erwiesen sich aber als hochsignifikante Prädiktoren für die Rechtschreibleistungen am Ende des ersten Schuljahrs. Insgesamt kann die HEIFER-Methode als geeignet angesehen werden, um bereits vor der Einschulung Basiskompetenzen zu trainieren, die den Schriftspracherwerb bei Schulanfängern mit und ohne Migrationshintergrund erleichtern und ihre Lernmotivation fördern.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2008/5 (2008)

---

Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Röhr-Sendlmeier, Una M. Renger, Katrin

Schlagwörter: Kind Studie Rechtschreibung Frühförderung