Der Aufsatz beschreibt zunächst zwischenmenschliche Liebe als durch radikales Wohlgefallen gestiftete Intimität. Ausgehend von diesem Verständnis von Liebe und in seinem Rahmen wird eine Interpretation von Sexualität und Ehe versucht. Erstens soll deutlich werden, dass Liebe, Sexualität und Ehe als voneinander verschiedene Sachverhalte jeweils auf unterschiedliche Art einander zugeordnet sind; zweitens, dass diese Verhältnisse nur verstanden werden können, wenn dabei Liebe der umfassende Verstaendnishorizont ist. Bestritten wird das Fundiertsein von Liebe in körperlicher Attraktivität sowie die Gleichsetzung von Liebe und Ehe. Diese Sicht stimmt mit der biblischen überein. Sie erleichtert den Umgang mit alten Streitfragen der Sexual- und Eheethik - unbeschadet der Tatsache, dass Fragen offen bleiben.
This essay begins with a description of love between humans as a form of intimacy brought about by total pleasure. Based on this understanding of love and using it as his background, Eilert Herms interprets sexuality and marriage. It is the author's intention to make it clear in the first place that love, sexuality and marriage, being three different phenomena, are related to each other in different ways, and secondly that the relationships of these three phenomena among themselves can only be understood if love forms the all-encompassing horizon for this understanding. The author denies that love is based on physical attraction and that love and marriage can be treated as equivalents. This viewpoint concurs with that conveyed in the Bible, and makes it easier to deal with old disputes about sexual and marital ethics - regardless of the fact that some questions remain unanswered.
Enthalten in:
Zeitschrift für Theologie und Kirche; 1999/1
(1999)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Theologie und Kirche
Personen: Herms, Eilert
Herms, Eilert:
Liebe, Sexualität, Ehe : unerledigte Themen der Theologie und der christlichen Kultur / von Eilert Herms, 1999. - S.94-135 - (Zeitschrift für Theologie und Kirche)
Zeitschriftenartikel