Peter-Ulrich Wendt stellt im ersten Beitrag die Frage, wie die Kinder- und Jugendarbeit im Gemeinwesen politische Wirksamkeit entfalten kann. Er stellt dazu Befunde aus einem Forschungsprojekt zum methodischen Handeln in der Sozialen Arbeit, insb. in der Kinder- und Jugendhilfe und -arbeit zusammen, in dem Fachkräfte nach ihren Einschätzungen befragt wurden. Er sichtet zudem aktuelle Positionen zu einer nachhaltigen sozialen Entwicklung im Gemeinwesen und erörtert ihre Relevanz für die Kinder- und Jugendarbeit. Bei den befragten Fachkräften, so Wendt, sei ein Bewusstsein für die Bedeutung des Gemeinwesens als Bühne - weniger als Arena - der unterschiedlichen lokalen Interessen erkennbar. Festgestellt werden könne aber auch, dass eine deutliche Unklarheit über die daraus folgenden Strategien und Taktiken vorherrsche. Selbst prekäre Arbeitsbedingungen der Fachkräfte führten nicht zu einer Widerständigkeit, die der Autor für notwendig hält. Praktische Fragen einer Durchsetzung von Interessen gerieten in der professionellen Jugendarbeit mehr und mehr aus dem Blick, konstatiert Wendt. Eine mental "verzwergte" Profession könne zwar beredt klagen, erweise sich jedoch überwiegend als unfähig, in politischen Dimensionen gegen die herrschenden Verhältnisse widerständig zu agieren.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2023/9 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2023)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Wendt, Peter-Ulrich
Wendt, Peter-Ulrich:
"Macht kann ja auch was ganz Positives sein" : Kinder- und Jugendarbeit im Gemeinwesen / Peter-Ulrich Wendt, 2023. - Seite 369-379 - (deutsche jugend) Kinder- und Jugendarbeit in Kommunen
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