In welchem Sinn geht der Begegnung zwischen Menschen eine soziale Erfahrung voraus? Der Artikel bietet eine dreistufige Argumentation, in der zwischen verschiedenen Perspektiven der Beschreibung von sozialen Erfahrungen differenziert wird. Den Ausgangspunkt bildet der Versuch, das Sozialverhalten von Menschen mit wissenschaftlich exakten Methoden in einem Verhaltensexperiment nachzubilden. Hier werden soziale Emotionen wie Schadenfreude oder Rachelust als Basis des Verhaltens identifiziert. In einem zweiten Schritt wird die empirische Evidenz des Verhaltensexperiments in einer phänomenologischen Perspektive rekonstruiert und nach der Intentionalitätsstruktur zwischenmenschlicher Begegnungen gefragt. Abschließend wird in theologischer Perspektive einen weiteren Schritt über das Verhaltensexperiment hinausgegangen, indem nach einer sozialen Erfahrungsperspektive coram Deo und nach dem (deskriptiven) Anspruch des christlichen Nächstenliebekonzepts gefragt wird. Der Artikel zeigt abschließend, dass die einzelnen Perspektiven auf die soziale Erfahrung sich wechselseitig ergänzen und korrigieren können.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2009/1 Zweimonatsschrift (2009)

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Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Klein, Rebekka A.

Schlagwörter: Theologie Erfahrung Nächstenliebe Soziales Verhalten Verhaltensforschung Phänomenologie Neurowissenschaft Sozialität